“Wir sind begeistert von dem Zusammenhalt, dem Vereinsleben und dem Miteinander hier!”
Seit einem Jahr hat der TuS Westfalia Wethmar wieder eine 3. Mannschaft gemeldet. Im Sommer 2019 hatte sich nämlich die komplette 2. Mannschaft des SuS Oberaden abgemeldet und sich mit den Trainern Andree Neuhaus und Benjamin Thom den Grün-Weißen angeschlossen. Das Projekt läuft absolut reibungslos – so reibungslos sogar, dass sich dei Verantwortlichen vor ein paar Wochen aufgrund des personellen Zulaufs dazu entschlossen, eine 4. Mannschaft zu melden. Die beiden Coaches ziehen nun eine erste Bilanz und schauen gleichzeitig nach vorn.
Ihr seid vor einem Jahr vom SuS Oberaden nach Wethmar gekommen. Wie kam es damals dazu und wie habt ihr eure erste Saison in unserem Verein erlebt?
Neuhaus + Thom: Hallo erstmal und schön, dass dieses Interview zustande gekommen ist. Auf die Umstände des Wechsels wollen wir gar nicht groß eingehen. Wir denken, es war einfach an der Zeit etwas Anderes zu machen, nachdem wir Beide jeder über 30 Jahre dort verbracht haben. Wir sind dem SuS Oberaden auf jeden Fall dankbar für die Zeit, die wir dort hatten und die Möglichkeiten, die man uns dort in sämtlichen Funktionen und Mannschaften geboten hat. Aber wir sind jetzt hier in Wethmar und dass zu 100% und mit Herz und Seele.
Wie habt ihr eure erste Saison beim TuS erlebt?
Neuhaus + Thom: Wir denken es war für alle Vereine und Mannschaften eine außergewöhnliche Saison und dementsprechend für uns auch ein außergewöhnliches erstes Jahr. Neben vielen Menschen, die wir hier kennengelernt haben, verlief leider die Saison nicht so, wie erhofft. Uns stand bis fast zur Winterpause leider nicht der komplette Kader zur Verfügung und nach der Winterpause hat es nicht mehr lange gedauert, bis Corona in aller Munde war. Aber abgesehen davon fühlen wir uns hier wirklich Pudelwohl und sind begeistert von dem Zusammenhalt, dem Vereinsleben und dem Miteinander, das wir hier kennen gelernt haben. Und insbesondere mit dem Vorstand hier, haben wir immer einen Ansprechpartner erlebt, die ihr Möglichstes tun um alle Wünsche und Belange zu erfüllen. Von daher können wir trotz Corona nur Positives aus unserem ersten Jahr hier berichten.
Was schätzt ihr an unserem Verein nach der Zeit, in der ihr bei uns seid?
Neuhaus + Thom: Was wir hier vor allem anderen schätzen, sind die Menschen! Vom Vorstand angefangen, über die Offiziellen und Spieler der einzelnen Mannschaften. Es ist wirklich beispielhaft, wie wir hier aufgenommen wurden, gerade wenn man als „komplette Mannschaft“ zu einem anderen Verein kommt. Das ist nicht selbstverständlich. Alle sind sehr bemüht und man merkt hier allen an, dass sie mit Leib und Seele dabei sind und auch alles dafür zu tun das „WIR“ in den Mittelpunkt zu stellen. Das ist schon wirklich einmalig. Dazu kommt noch, dass die gesamte Organisation hier sehr strukturiert ist. Es wird viel geredet und Probleme kommen so gar nicht erst auf. Egal mit welchem Anliegen man an jemanden herantritt, jeder tut sein Bestes, um Probleme zu lösen. Da fällt die Zusammenarbeit wirklich leicht! Und mit dem Vereinsheim hier in Wethmar, dem TuS-Treff, haben die Mannschaften und insbesondere die Jungs hier immer einen Platz, wo man regelmäßig zusammensitzen kann.
Die momentane Zeit ist ja nicht ganz so leicht, die wir durch die ganzen Corona-Vorschriften haben. Wie habt ihr die Zeit überbrückt, als man wegen des Lockdowns nicht auf den Platz konnte?
Neuhaus + Thom: Wir glauben, es war für alle Vereine, insbesondere die Amateurvereine, schwierig mit dieser Situation umzugehen. Wir konnten ja über mehrere Monate überhaupt keinen Fußball spielen. In der Zeit haben wir versucht, uns vermehrt um die Planung der kommenden, nun aktuellen, Saison zu kümmern. Wir denken auch, dass es uns gut gelungen ist. Wir haben immer wieder versucht durch Gespräche und lustige Events, wie der „Wethmar bleibt Fit“-Challenge oder der „100%“-Challenge, in Kontakt mit allen Spielern zu bleiben. Und seitdem wir wieder auf den Platz dürfen, merkt man auch wie den Jungs das Kicken gefehlt hat! Wir hoffen, dass alle, und damit meinen wir nicht nur die Mannschaften, sondern auch die Zuschauer und die ganze Gesellschaft, weiter bewusst und rücksichtsvoll mit der Situation umgehen, sodass wir alle gemeinsam weitere, einschränkende Maßnahmen, oder im schlimmsten Fall einen zweiten Lockdown, verhindern können. Denn wir glauben, das möchte niemand nochmal haben.
Kommen wir zum Sportlichen: Wie zufrieden seid ihr mit eurer Kaderplanung und wie schätzt ihr euren Kader ein?
Thom: Ich glaube, die Kaderplanung war schon immer eine Stärke von uns. Und da muss ich, meinen Trainerkollegen Andree Neuhaus ganz klar loben und hervorheben. Andree, oder Erich wie wir ihn nennen, ist eigentlich permanent dabei zu analysieren, was für Typen der Mannschaft fehlen und zu schauen, wie wir welche Spieler zu uns lotsen. Und ich glaube der Erfolg spricht da ganz für ihn. Wenn man sieht, ohne Namen zu nennen, wieviel Spieler mit hoher Qualität in den letzten ein, zwei Jahren noch zu dem ohnehin schon guten Team dazugestoßen sind, dann kann man da nur den Hut ziehen. Dass Spieler, die zweifelsfrei auch in höheren Ligen spielen könnten, zu uns kommen, zeigt aber auch wie gut es gelungen ist einen guten Kader und insbesondere ein gutes Team zu formen. Das ist uns beiden auch wichtiger als jede Taktik. Es muss in der Mannschaft im Zwischenmenschlichen Stimmen und die Spieler müssen sich verstehen und sich als ein Team, als ein eingeschworener Haufen, sehen. Und ich glaube im Moment sieht man der Mannschaft an, wieviel Spaß sie auch untereinander hat und dadurch auch wie gut unser Kader ist. Also kurz, wir sind derzeit sehr zufrieden und zumindest hört man von vielen Seiten, dass man uns die Favoritenrolle in der Liga zuschreibt.
Wie schätzt ihr eure Gruppe in der Kreisliga C und eure Chancen dort ein?
Neuhaus + Thom: Es ist immer schwierig zu sagen, wo man genau steht. Insbesondere in unteren Ligen seriöse Aussagen über die gesamte Liga zu treffen, fällt uns schwer. Wir glauben, dass wir in keiner schlechten Liga spielen. Wenn man die C-Liga hier im Kreis Unna-Hamm mit denen z. B. im Kreis Dortmund vergleicht, denken wir, dass die C-Ligen in Unna-Hamm deutlich stärker sind. Auch weil es hier natürlich noch eine D-Liga gibt. Aber wir wollen lieber auf uns gucken als auf andere. Und wir glauben, dass wir einen starken Kader und ein überragendes Team haben. Von daher ist es natürlich auch unser Anspruch, oben mitzuspielen. Und wir glauben, diese Möglichkeit haben wir mit dieser Mannschaft! Und dann schauen wir mal, was am Ende der Saison dabei herauskommt. Und dazu kommt ja noch, dass wir in der aktuellen Saison noch mit einer vierten Mannschaft in der D-Liga vertreten sind, um möglichst vielen Spielern unseres großen Kaders die Möglichkeit zu geben Spielpraxis zu sammeln. Und wir glauben, dass wir auch da die Möglichkeit haben, oben mitzuspielen. Aber auch da gilt: Mal sehen, was am Ende rauskommt.
Worauf legt ihr im Training am meisten Wert?
Neuhaus + Thom: Gerade nach der langen Corona-Pause legen wir derzeit den Fokus aufs Fußballspielen. Man merkt den Spielern an, dass sie nach der langen Pause alle heiß und motiviert sind. Mit sehr vielen spielerischen Elementen und Einheiten fordern wir unsere Mannschaft. Man merkt jedem Einzelnen an, dass er alles gibt. Das zeigt uns, dass wir gar keine großen konditionellen Einheiten brauchen, die bei den Spielern oftmals als „Strafe“ ankommen. Durch hohe Einsatzbereitschaft jedes Einzelnen schaffen wir es, die Spieler auch durch fast ausschließlich spielerische Einheiten an ihre Grenzen zu bringen. Auf diesem Wege auch nochmal ein Lob an die Mannschaft, die wirklich bei jedem Training zeigt, dass es der richtige Weg ist. Wir hoffen, dass die Einstellung genau so bleibt und wir unseren Schwerpunkt weiter auf das Spielerische und Taktische legen können.
Wie verlief eure Vorbereitung und was habt ihr für die letzte Woche bis zum Saisonneustart geplant? Gab es in der Vorbereitung spezielle Events?
Neuhaus + Thom: Die Vorbereitung läuft derzeit wirklich gut. Zwar müssen wir im Moment noch auf den ein oder anderen Urlauber verzichten, aber die Leistung und die Ergebnisse in den Testspielen sprechen für sich. Vor zwei Wochen konnten wir auch mit den Testspielen für unsere neue vierte Mannschaft starten. Da wir einen Kader von weit über 30 Spielern haben, ist ein Startplatz als Wethmar IV in der D-Liga für uns eine perfekte Möglichkeit, allen Spielern der Mannschaft Spielpraxis zu verschaffen. Dass von zwei Testspielen keines verloren wurde, zeigt, dass wir wirklich auch in der Breite gut aufgestellt sind. Events sind natürlich derzeit schwierig, da wir uns immer noch in einer Pandemie befinden. Aber wir versuchen natürlich alles, um zwischendurch auch das Gemeinschaftsgefühl abseits des Fußballplatzes weiter nach vorne zu bringen. Natürlich alles unter Einhaltung von sämtlichen gesetzlichen Bestimmungen und den allgemeinen Hygieneregeln.
Habt ihr das Gefühl, dass eure Mannschaft gut harmoniert?
Neuhaus + Thom: Wir hoffen, dass das im Verlauf des Interviews deutlich geworden ist, dass wir genau das als unsere Große Stärke sehen. Wir sind zum einen altersmäßig gut vertreten, wenn man sieht, dass unsere Jüngsten Spieler gerade zwanzig und unsere Ältesten weit über dreißig sind. Und zum anderen sieht man der Mannschaft beim Spielen an, dass sich die Jungs auch abseits des Platzes wirklich gut verstehen. Dazu kommt natürlich noch die schon erwähnte Möglichkeit mit dem Startplatz der vierten Mannschaft allen Spielern mehr Spielpraxis zu geben. Das sorgt nochmal zusätzlich für Zufriedenheit. Und wir denken, dass sich das auch direkt auf den Rasen überträgt. Also denken wir schon, dass unser Team derzeit gut harmoniert.
Eine abschließende Frage: Was ist euer größter Wunsch in der momentanen Zeit?
Neuhaus + Thom: Wir denken, dass sich die Beantwortung dieser Frage in der momentanen Zeit nicht auf den Fußball bezieht. Ich denke, wir alle wünschen uns derzeit nur, dass dieses aggressive Coronavirus endlich eingedämmt und besiegt werden kann. Wir alle wollen wieder Normalität. Natürlich hier auf dem heimischen Platz, aber auch im restlichen Leben. Sei es endlich mal wieder mit zigtausenden Fans die Bundesligastadien besuchen zu können, als auch im privaten und beruflichen endlich wieder sorgenfrei miteinander umgehen zu können! Und wenn das geschafft ist… dann gerne größtmöglichen Erfolg für alle unsere Mannschaften. Wir hoffen, dass die erste Mannschaft und die U23 die Klasse halten können und dass die dritte und vierte Mannschaft zeigen kann, was in ihr steckt!