Eving Selimiye Spor – Westfalia Wethmar 7:2 (2:1). Es lief die 37. Minute, als die Partie völlig auf den Kopf gestellt wurde: Ein Evinger Stürmer schnappte sich den Arm von Jonas Osterholz und schlug ihn sich selbst ins Gesicht, um dann zu Boden zu gehen. Das Problem: Der Schiedsrichter entschied nicht nur auf Elfmeter, sondern auch auf Platzverweis gegen den Wethmarer Mittelfeldstrategen. „In diesem Moment ist die Partie gekippt“, meinte Interims-Coach Paul Mantei, der sich dann nicht mehr über die starke erste halbe Stunde seiner Elf freuen konnte.

Die Gäste starteten nämlich furios, engagiert und total präsent in den Zweikämpfen. Wethmar hatte den Gegner völlig im Griff und ging folgerichtig nach starker Kombination durch Osterholz und nach Vorlage von Wehner in Front (10.). Das gab dem TuS weitere Sicherheit, die uninspirierten Versuche der Hausherren, mit langen Bällen zu operieren, brachten die Grün-Weißen nicht ins Schwitzen.

Doch schon in dieser Phase merkte Mantei, dass die Partie mehr und mehr an Feuer zulegte. „Es wurde immer hitziger und teilweise auch unfairer“, bemängelte der Coach und bezog sich dabei auf das wenig rühmliche Verhalten der Dortmunder. Der TuS aber hielt dagegen und verkaufte sich auch nach dem 1:2 nach einer Ecke teuer.

Dennoch konnte sich Eving nach der Pause in kürzester Zeit absetzen, profitierte noch von zwei Abseitstreffern und sorgte spätestens mit dem 5:1 für die Entscheidung gegen eine Mannschaft, die mit elf Akteuren das Spiel sicher nach Hause gebracht hätte. „Ohne den Platzverweis, der uns natürlich auch in den kommenden Wochen schmerzen wird, wären wir als Sieger vom Platz gegangen. Da bin ich mir hundertprozentig sicher“, sagte Mantei, der seinem Team in Bezug auf Einsatz und Willen keinerlei Vorwurf machen wollte.

FC Overberge – Westfalia Wethmar U23 4:1 (2:0). Der Auswärtsfluch von Overberge hat den TuS wieder einmal getroffen, denn wie schon in den letzten Jahren hagelte es am Ende eine klare Niederlage.

Trainer Dominik Ciernioch war nach der Partie ziemlich angefressen, nachdem er in der Teamsitzung grundlegende, taktische Dinge angesprochen hatte und eine gute Trainingswoche gesehen hatte. „Die ersten Minuten waren der Wahnsinn! Unerklärlich, wie wir so eine Leistung abliefern konnten“, sagte der Coach. Nach einem leichtfertigen Ballverlust nach Dribbling in der eigenen Abwehr stand es früh 0:1, nur wenige Minuten später zeigte der unter Beobachtung stehende Schiedsrichter auf den Punkt, als sich zwei Overberger Spieler gegenseitig über den Haufen rannten. „Das habe ich auch noch nicht gesehen!“, kommentiert Ciernioch fassungslos.

Im Anschluss besann sich der TuS auf seine Stärken, schaffte es aber nicht, gefährlich zum Abschluss zu kommen. Lediglich eine scharfe Ecke nrachte fast das 1:2, insgesamt sechs Akteure schrammten aber am Ball vorbei. Nach dem Seitenwechsel und einer energischen Kabinenpredigt folgte dann die beste Wethmarer Phase, in der Allefeld endlich den Anschluss herstellen konnte. Die Euphorie war aber schnell wieder verflogen: Nach einem eigentlich ungefährlichen langen Ball bedeutete ein Mssverständnis zwischen Deckungszentrum und Keeper den erneuten Zwei-Tore-Rückstand.

Das letzte Aufbäumen wurde danach nicht belohnt, Möller, Richter und Allefeld ließen das 2:3 liegen, sodass die Hausherren auf 4:1 konterten. „Es ist einfach extrembitter: wir verschenken drei Punkte an eine Mannschaft, die tabellarisch deutlich weiter unten steht. Bis zum Derby am Donnerstag in Niederaden müssen wir den Kopf wieder frei bekommen“, so Ciernioch abschließend.

Westfalia Wethmar III – SV SW Frömern 9:1 (3:1). Den Frust der letzten Wochen von der Seele geschossen: Nach einer ziemlich langen Durststrecke feierte die Dritte endlich mal wieder eindrucksvollen Sieg.

Trainer Andree Neuhaus, der am Sonntag nicht an der Linie stand, freute sich dennoch aus der Ferne. „Die Jungs haben gesehen, was möglich ist, wenn die Einstellung stimmt!“, meinte der Coach, der durch seinen „Co“ Dustin Kampmann vertreten wurde. Dieser hatte auch endlich wieder einmal ein paar personelle Möglichkeiten mehr, um eine schlagkräftige Truppe aufs Feld zu schicken.

Nach der frühen Führung schlug Frömern zwar ziemlich schnell durch einen indirekten Freistoß zurück, aller drückte Wethmar in der Folge vehement auf die Tube und stellte noch vor der Pause die Weichen auf Sieg, als Brinkmann einen Doppelschlag zum 3:1 fabrizierte.

In der zweiten Halbzeit spielten die Gastgeber dann wie aus einem Guss. „Wir haben den Gegner komplett auseinander genommen“, freute sich Neuhaus. „Möglicherweise hat auch die Mannschaftssitzung in der letzten Woche gefruchtet. Da wurde schon richtig Tacheles geredet!“

Jetzt geht es aufgrund eines spielfreien Wochenendes in eine kurze Pause. „Wir wollen die Zeit nutzen, um anständig zu trainieren. Außerdem hoffen wir natürlich, dass die Verletzten langsam, aber sicher zurückkommen“, so der TuS-Trainer.