Ein gebrauchter Tag
Nachdem die drei Senioren-Teams des TuS Westfalia Wethmar am vierten Spieltag noch die Optimalausbeute von neun Zählern verbucht hatten, ging das Trio diesmal komplett leer aus. Ein gebrauchter Tag!
SSV Mühlhausen – Westfalia Wethmar 4:2 (2:2). Daran, dass die Niederlage am Ende völlig in Ordnung ging, hatte niemand einen Zweifel, auch TuS-Trainer Steven Koch nicht. Allerdings hätte er sich von seiner Elf gerade in der kritischen und entscheidenden Phase des Matches ein anderes Auftreten gewünscht. „Die Jungs haben die unbedingte Moral vermissen lassen. Beim Stand von 2:2 haben wir nicht genug investiert, um letztlich doch noch mehr mitzunehmen.“
Dabei überzeugten die Grün-Weißen am Sonntag endlich einmal durch Effizienz, denn aus zwei Schüssen auf das gegnerische Tor machten die Gäste auch zwei Buden: Jonas Osterkemper besorgte ein frühes 1:0, das jedoch nicht für echte Sicherheit sorgte. „Mit der Führung müssen wir auch anders umgehen, nämlich mit viel breiterer Brust und mit mehr Dominanz“, sagte Koch, der mitansah, dass die Partie nun das erste Mal kippte.
Denn die bärenstarke Offensivreihe des SSV drehte mit zwei Treffern den Spieß um, ehe Osterkemper kurz vor dem Wechsel zum zweiten Mal einnetzte, zum eigentlich psychologisch bestmöglichen Zeitpunkt. Der erhoffte Aha-Effekt blieb jedoch mit dem Wiederanpfiff aus, da der TuS sich dem Mühlhausener Angriffswirbel nicht entschlossen genug. entgegenstellte. Selbst ein gehaltener Elfmeter durch Flo Fischer genügte nicht, denn in den letzten zwanzig Minuten machten die Hausherren mit einem Doppelschlag alles klar. “Es ist zwar schade, aber am Ende völlig verdient!”, sagte Koch enttäuscht.
BSV Heeren 09/24 II – Westfalia Wethmar U23 5:3 (3:0). Mit 3:5 verlor die U23 am Sonntag beim BSV Heeren. Dabei brachen der Mannschaft von Coach Dominik Ciernioch vor Allem zwei Dinge das Genick: Die eigene Chancenverwertung sowie eine knapp 15-minütige Schwächephase in Halbzeit eins.
In dieser Phase offenbarten die Grün-Weißen einige Lücken im Defensivverbund und fingen sich drei Gegentore, die zu einem 0:3-Halbzeitstand führten. Dabei hätte die Westfalia zu diesem Zeitpunkt längst selbst deutlich führen können. Dabei stand das Offensivtrio um Kapitän Arne Neuhäuser, Jonas Allefeld und Robin Böllhoff besonders im Fokus, die von ihren Mannschaftskameraden immer wieder gut in Szene gesetzt wurden. Die Chancen ließen sie aber allesamt ungenutzt.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit sorgte eine faire Aktion von Keeper Niklas Dvorak dann für den nächsten Nackenschlag. Nachdem dieser signalisiert hatte, bei einem Heerener Freistoß am Ball gewesen zu sein, führte die nachfolgende Ecke zum vierten Gegentreffer.
Darauf fing die beste Phase der Mannen vom Cappenberger See an und brachten den Gastgeber dadurch mächtig ins Schwimmen. Böllhoff (49.), Tom Stüwe (63.) und Neuhäuser (69.) schossen die U23 auf einmal wieder zurück ins Geschäft. Einige fragliche Abseitsentscheidungen und vergebene Chancen sorgten zudem dafür, dass keine weiteren Treffer der Ciernioch-Elf fallen sollten, bevor ein Strafstoßtor des BSV (73.) jäh die Wethmarer Aufholjagd stoppen sollte und auch den Siegtreffer der Gastgeber bedeutet
Westfalia Wethmar III – SV Afferde 1:5 (1:2). Eine gebrauchte Woche, und letztlich auch ein gebrauchter Tag: Trainer Andree Neuhaus hatte in den letzten Tagen vor dem Spieltag vorhergesehen, dass das Duell mit dem selbsternannten Aufstiegs-Aspiranten eine hohe Hürde darstellen würde, denn ein wichtiger Akteur nach dem anderen musste verletzungs- oder krankheitsbedingt frühzeitig passen. „Am Ende hat mir fast eine ganze Mannschaft gefehlt“, klagte Neuhaus.
Diesen personellen Aderlass konnten die ersatzgeschwächten Grün-Weißen dann auch nicht kompensieren. Afferde wollte von Beginn an die Gunst der Stunde nutzen und sorgte früh für ein komfortables 2:0. Danach berappelte sich die Westfalia, hielt das Ergebnis und schöpfte kurz vor der Pause nach Baldes 1:2 sogar noch einmal neue Hoffnung.
Der Favorit, der vor der Saison einiges in neue Spieler mit mindestens A-Liga-Format investiert hatte, schlug aber in der zweiten Hälfte unmittelbar zurück. Und weil Wethmar dann die Chance zum erneuten Anschluss liegen ließ, zog der SVA dann entscheidend davon. „Nach dem 1:4 war bei uns der Stecker gezogen“, erkannte Neuhaus, der auch in dieser Woche einige Sorgenfalten auf der Stirn hat. „Am Sonntag fahren wir zum ungeschlagenen Tabellenzweiten nach Frömern, das wird auch eine heiße Nummer!“, befürchtet der Coach, der nicht daran glaubt, dass sich die Kadersituation verbessern wird.