“Das haben wir uns alle absolut verdient!”
DJK TuS Körne – Westfalia Wethmar 1:2 (0:2). „Das tut einfach nur unheimlich gut!“, fasste Trainer Paul Mantei die abgelaufenen nervenaufreibenden neunzig Minuten mit dem daraus resultierenden zweiten Saisonsieg zusammen – und sprach dabei nicht nur der Mannschaft, sondern auch den zahlreichen mitgereisten Fans aus der Seele.
Denn vor allem die zweite Halbzeit spannte den gesamten TuS auf die Folter: Mit dem Wiederanpfiff hatte der Gastgeber das Kommando komplett übernommen und drängte den Gegner permanent in die eigene Hälfte. „Wir standen eigentlich unter Dauerbeschuss“, räumte Mantei, der in der Pause seinen Capitano Patrick Schöpf wegen einer Platzwunde in der Kabine lassen musste, ein. Ein eigener, kontrollierter und zielführender Spielaufbau war nicht mehr vorhanden, die Kontrolle über das Geschehen dahin.
Dementsprechend rückte Keeper Adamsky in den Fokus und hielt den Kasten bis auf eine Ausnahme (80.) sauber. Seine Vorderleute verteidigten leidenschaftlich und rissen beim Abpfiff sämtliche Arme erleichtert in die Höhe. „Das haben wir uns alle absolut verdient“, jubelte Mantei. „Alle haben sich am oder sogar über dem Limit bewegt und alles gegeben!“
Nun wartet am Sonntag der VfL Kemminghausen. Dann sollen auch die Aspekte wieder ins Wethmarer Spiel einfließen, die in der ersten Halbzeit für ein echtes Wohlgefühl gesorgt hatten. Mit einem aggressiven Angriffspressing hatte der TuS die DJK überrascht und durch Schöpf und Voß zwei blitzsaubere und –schnelle Treffer vorgelegt. Einziges Manko: Die Gäste verpassten den Ausbau der Führung und mussten so einmal mehr zittern, was dem Coach letztlich völlig egal war. „Die zweite Halbzeit war schlecht, aber das fällt heute einfach hinten rüber!“, frohlockte Mantei erleichtert.
PSV Bork – Westfalia Wethmar U23 3:1 (0:1). Es ist zum Verzweifeln: Nach einer erneut starken Leistung steht am Ende wieder die Null auf dem Habenkonto. „Wir haben erneut alle Trümpfe in der Hand, führen mit 1:0 und verpassen schon vor dem Seitenwechsel die Entscheidung“, kritisierte Trainer Dominik Ciernioch.
Die Gäste betrieben allerhöchsten Aufwand gegen den formstarken Aufsteiger und lenkten das Geschehen schnell in ihre Richtung. Der PSV fand überhaupt kein Mittel und scheiterte zudem mit seinem einzigen Rezept, das auf langen Bällen in die Spitze gründete. „Wir hatten Bork komplett in der Zange!“, meinte Ciernioch, erst recht nach dem 1:0 durch Stüwe (14.), denn die Grün-Weißen spielten weiter attraktiven Fußball, ohne die Big Points zu setzen. Zudem blieb bei einem klaren Foul im Borker Strafraum die Pfeife des Schiris stumm.
Nach der Pause kippte das Duell: Die Hausherren schienen einen effizienten Halbzeit-Tee getrunken zu haben und waren nun viel aggressiver und verlagerten das Geschehen mehr und mehr in die Offensive. Auch die zweiten Bälle landeten nun nicht mehr auf Wethmarer Seite, was auch an den schwindenden Kräften zu liegen schien.
Aus dem Gewühl im Strafraum resultierte schließlich der Ausgleich, der dem TuS immer noch nicht die zweite Luft verschaffte. Lediglich Allefeld setzte in kongenialer Zusammenarbeit mit Neuhäuser noch einmal einen Nadelstich, doch auch dieser Hochkaräter verpuffte wirkungslos. Stattdessen agierte der PSV konsequenter und erzielte nach gleichem Strickmuster die entscheidenden Siegtreffer: Nachdem der starke Keeper Dvorak zwei Mal retten konnte, nutzte der Gegner jeweils den Nachschuss zum Torerfolg.
„Es ist mir wieder einmal ein Rätsel, dass wir hier ohne Punkte wegfahren“, meinte Ciernioch frustriert. „In den kommenden beiden Kracher-Spielen gegen Oberaden und den Kamener SC müssen wir dringend an unserer Effektivität arbeiten, sonst wird es ganz schwer.“
Westfalia Wethmar III – Holzwickeder SC IV 3:2 (0:0). In der 95. Minute brachen alle Dämme: Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld und einem unübersichtlichen Getümmel hielt Tim Nagel einfach drauf – und traf in der letzten Aktion des Spiels ausgerechnet mit seinem deutlich schwächeren rechten Fuß zum umjubelten 3:2-Endstand.
„Das war sicherlich ein dreckiger Sieg!“, meinte Trainer Andree Neuhaus, der ein echtes Wechselbad der Gefühle mit doppeltem Führungswechsel der beiden Kontrahenten hinter sich gebracht hatte. Denn erst in der Schlussphase konnte der Gastgeber eine wilde Partie egalisieren, als Brinkmann eine Flanke von Hönke nur noch einschieben musste, bevor auch noch der Big Point gelang.
Zuvor sah der Coach eine deutlich unspektakulärere erste Halbzeit mit leichten Vorteilen auf Wethmarer Seite. „Wir hatten die Partie im Griff, hatten vorne aber kaum Durchschlagskraft, weil zurzeit quasi unser kompletter Sturm ausfällt“, erklärte Neuhaus, der vor der Partie den Tabellennachbarn nicht einzuschätzen wusste.
In der Pause schwor der TuS-Coach seine Jungs noch einmal ein und fordert den absoluten Siegeswillen – zunächst mit Erfolg: Nach einem Angriff über die linke Seite vollendete Brinkmann mit seinem ersten Tor per Kopf eine scharfe Rogge-Flanke. Danach hatte Holzwickede seine allerbeste Phase, nutze den Verwaltungsmodus des TuS mit zwei Toren zum 2:1 und verpasste es schließlich, den Sack zuzumachen. „Da hat uns unser Keeper Uttendorf gerettet“, lobte Neuhaus, der am Ende dann komplett glücklich sein sollte.