Zwei Mal sieben Tore und zwei Heimsiege
Westfalia Wethmar – SV SW Frömern 4:3 (1:1). „Meine Nerven liegen blank!“ Der erste Kommentar von Trainer Dominik Ciernioch sagt eigentlich schon alles aus. „Ich bin einfach nur froh, dass das Spiel vorbei ist und wir drei weitere Punkte eingesammelt haben.“ Seine Mannschaft hatte den Übungsleiter über neunzig Minuten auf eine echte Probe gestellt: Die Hausherren machten viel zu viele individuelle Fehler und so den Gegner immer wieder stark. „Das ist alles total unnötig. Wir könnten uns viel mehr belohnen, wenn wir in entscheidenden Situationen unsere Abläufe konsequent einhielten“, schimpfte Ciernioch, der auch mit der Chancenverwertung, dem Positionsspiel und der Rückwärtsbewegung oft nicht einverstanden war.
Dabei erwischte der TuS einen ordentlichen Start, scheiterte aber immer wieder beim Torabschluss. Erst Riian Neutzner konnte seine Farben erlösen und setzte einen fulminanten 25-Meter-Schuss an die Latte, ehe der Ball vom Rücken des Keepers im Netz landete. Nach einer schlechten Phase kurz vor dem Wechsel wurde die Westfalia dann mit dem Pausenpfiff mit dem 1:1 bitter bestraft.
Doch damit nicht genug: Quasi mit dem ersten Angriff der zweiten Halbzeit drehte Frömern den Spieß komplett um, was allerdings einem ordentlichen Weckruf für die Grün-Weißen gleichkam. „Endlich hatten wir eine starke Drangphase mit tollen Spielzügen und blitzschnellen Aktionen“, lobte Ciernioch. Vor allem das 2:2 hatte es ihm angetan: Nach einem einfach überragenden Steckball von Potthoff ließ Neuhäuser seinen Gegner einfach stehen und bediente Koert in der Mitte mustergültig.
Nur wenige Minuten später „verwertete“ ein Gäste-Kicker eine scharfe Neutzner-Flanke ins eigene Tor. Als dann noch Neuhäuser auf Vorlage von Allefeld das 4:2 markierte, schien der Deckel drauf, aber: „Wir machen es wieder unnötig spannend!“, meinte der TuS-Coach. „Erst verteidigen wir es mehrfach einfach nicht clever genug, dann sieht Tillmann auch noch fragwürdig die rote Karte nach einer Notbremse.“
In Unterzahl musste der Gastgeber nun noch zehn Minuten zittern, wobei niemand auf dem Feld wirklich für Ordnung sorgen konnte. So wurde es nach dem 3:4 (85.) erst recht noch einmal brenzlig, am Ende stand jedoch ein glücklicher erster Heimerfolg.
Westfalia Wethmar II – SuS Lünern 7:0 (4:0). Aufatmen auch der bei der Westfalia-Reserve: Dank eines 7:0-Schützenfests schossen sich die Grün-Weißen endlich den Frust der ersten drei Niederlagen von der Fußballer-Seele.
„Das Spiel lief genauso, wie wir es uns erhofft haben“, frohlockte Spielertrainer Dustin Kampmann. „Wir haben endlich mal die nötige Ruhe ausgestrahlt, um stets die Kontrolle über das Spielgeschehen zu haben.“ So ließ der TuS Ball und Gegner immer wieder laufen, zeigte ansprechende Kombinationen in der Offensive und traf in schöner Regelmäßigkeit, wobei sich Kampmann auch über die personelle Unterstützung der 1. Mannschaft freute und bedankte.
Schon zur Pause stand es nach dem Richters Dosenöffner und Stüwes lupenreinem Hattrick 4:0, nach dem Wechsel legte der Goalgetter seinen vierten Treffer nach, ehe Saur und Rogge das Endergebnis sicherstellten. Trotz des hohen Erfolgs bleibt Kampmann allerdings auf dem Teppich. „Bei aller Euphorie dürfen wir diese Partie heute nicht überbewerten, denn der Gegner war mit einem dünnen Kader angereist.“ Dennoch sei der erste Dreier der Saison eine schöne und wichtige Momentaufnahme, die wir aber richtig einordnen wollen.“