„Wir werden unsere Hausaufgaben machen“, sagte Vorsitzender Stephan Polplatz am Dienstagabend entschlossen, als es bei der Fachschaftsversammlung der Fußballer des TuS Westfalia Wethmar im Vereinsheim „TuS-Treff“ um den Bau eines zweiten Kunstrasenplatzes ging.

„Die Gespräche mit der Politik laufen, wir sorgen jetzt dafür, dass richtig Drive in die Sache reinkommt“, so Polplatz. Entstehen soll der zweite Platz auf der Wiese neben dem großen Parkplatz am Cappenberger See. Eine Planung, erklärte der Vorsitzende, habe der Verein jetzt auf eigene Kosten bei einem renommierten Architekturbüro in Auftrag gegeben. Noch im Laufe dieses Jahres solle diese vorliegen.

„Mit dieser konkreten Basis gehen wir dann in weitere Gespräche mit der Politik und auch der Verwaltung“, erläuterte Polplatz. Um den zweiten Platz zu realisieren, werde sich der Verein natürlich finanziell und auch mit weiteren Eigenleistungen beteiligen. „Und dann hoffen wir, dass mit Blick auf die nächsten Kommunalwahlen 2025 wieder ein Förderprogramm für den Sport aufgelegt wird. Dann wären wir nämlich bereit, hätten sämtliche Planungen und Beschlüsse fertig in der Schublade“, erklärte Polplatz das Vorhaben.

Dass mittelfristig kein Weg an einem zweiten Kunstrasen vorbeiführt, verdeutlichte Sascha Dupke, Sportlicher Leiter der Jugendabteilung, in seinem Bericht. So hat sich die Anzahl der Trainingsgruppen allein im Jugendbereich nämlich mittlerweile auf 22 erhöht. „Und die Tendenz“, so Dupke, „ist weiter steigend. Der Zulauf an Kindern und Jugendlichen ist ungebrochen groß.“ Um diesen Ansturm möglichst gut bewältigen zu können, beschäftigt der Verein mit Florian Roßmann seit Anfang November einen Bundesfreiwilligendienstleistenden.

„Neben vielen anderen Aufgaben ist seine Hauptaufgabe natürlich der Trainingsbetrieb. Er kann mit den jüngeren Altersklassen zu Zeiten auf den Platz, wenn das unseren ehrenamtlichen Trainern arbeitsbedingt noch nicht möglich ist“, erläuterte Dupke. So bekomme der Klub das Trainingsraster etwas entzerrt. „Das ist aber auch nur eine Übergangslösung, denn insgesamt müssen sich alle Mannschaften platztechnisch einschränken und ständig Kompromisse eingehen, damit es mit dieser Fülle an Teams funktioniert. Deshalb hoffen wir, dass der zweite Platz möglichst schnell kommt“, so Dupke.

Die Worte des Sportlichen Leiters der Jugendabteilung konnte Mitgliederverwalter Martin Langenkämper mit harten Fakten unterfüttern. So habe sich die Mitgliederzahl der Fußballabteilung seit Jahresbeginn bis Anfang November um fast 60 Personen auf 726 erhöht. „Allein im Jugendbereich hatten wir in den zehneinhalb Monaten 151 Zugänge zu verzeichnen, hier liegt die Mitgliederzahl jetzt bei 427. Daran sieht man, in welcher Größenordnung wir uns mittlerweile bewegen“, sagte Langenkämper.

In einer gut besuchten Versammlung, in der dem Fachschaftsvorstand einstimmig die Entlastung erteilt wurde, zeigte sich Fachschaftsleiter Heinz-Werner Krause zufrieden mit der Entwicklung des Vereins, nachdem die 1. Mannschaft im Sommer aus der Bezirksliga abgestiegen war und die Reserve jetzt in der B-Liga an den Start geht. „Für die Entscheidungen, wie wir uns sportlich aufgestellt haben, gab es anfangs ja durchaus Kritik, aber mittlerweile hat wohl jeder erkannt, dass es richtig war, wie wir gehandelt haben“, so Krause. Im Seniorenbereich sei schnell eine Konsolidierung gelungen. „Die Zweite steht auf einem soliden Mittelfeldplatz und die Entwicklung der Ersten mit derzeit Tabellenplatz drei ist hervorragend. Es macht wirklich Spaß, die Spiele anzuschauen“, so Krause.

Aus der Altherrenabteilung berichtete Christian Linde, dass es auf und neben dem Platz derzeit rund laufe. Bei der Versammlung im März wurde mit Frank Anderson und Sven van Eick an der Spitze ein neuer Abteilungsvorstand gewählt. Die Zahl der Spielberechtigten, sagte Linde, liege derzeit bei mehr als 40. In Pflicht- und Freundschaftsspielen sind die Oldies vom Cappenberger See in dieser Saison noch ungeschlagen. Im Kreispokal Unna/Hamm steht das Team deshalb in der Vorschlussrunde, kämpft im März 2024 gegen den SSV Hamm um den Einzug ins Finale.

„Bei den Schiedsrichtern haben wir unser Soll übererfüllt“, sagte Stephan Polplatz, selbst aktiv an der Pfeife und deshalb auch Schiedsrichterbeauftragter in Wethmar. Fünf Schwarzkittel müsste der Verein stellen, elf sind es derzeit. „In dieser Saison haben wir drei neue Schiedsrichter hinzugewonnen“, so Polplatz. Durch die sehr positiven Zahlen müsse der Klub keine Strafe zahlen, sondern bekomme sogar eine kleine Rückvergütung vom Verband.