Siebert-Hattrick als Sahnehäubchen auf die Hinrunde
Westfalia Wethmar – VfK Weddinghofen 5:0 (0:0). Die Gala folgte nach der Pause, am Ende sah man nur strahlende Gesichter: Durch diesen letztlich überragend deutlichen Heimsieg hat sich der TuS den dritten Platz zum Ende der Hinrunde gesichert.
Zunächst ganz kurz zum „Negativen“: „Die erste Halbzeit war überhaupt nicht gut von uns. Wir hatten zwar überwiegend den Ball in den Reihen jedoch haben wir zu wenig daraus gemacht, zu selten das Tempo angezogen, zu selten klar gespielt und waren zu ineffizient im letzten Drittel“, fasst Trainer Dominik Ciernioch den Auftritt gegen einen extrem defensiven, mit elf Mann mauernden Gegner zusammen.
Dies und auch die mangelnde Laufbereitschaft im Spiel ohne Ball sprach der Coach in der Pause an, ehe er auch taktisch umstellte, was sich unmittelbar bezahlt machte: Nach einem überragenden Ball zur Seitenverlagerung von Neutzner bediente Neuhäuser den mitgelaufenen Möller, der mit dem 1:0 den Dosenöffner lieferte.
Der eingewechselte Siebert entschied die Partie dann beinahe im Alleingang: Zunächst holte er einen klaren Elfmeter heraus – Allefeld versenkte sicher zum 2:0, danach zauberte er mit einem Doppelpack binnen 90 Sekunden ein 4:0 auf die noch imaginäre Anzeigetafel. Kurz vor Schluss krönte der „Joker“ seinen Sahnetag mit einem lupenreinen Hattrick zum Endstand.
Zwischendurch verpasste der TuS in einer unfassbar furiosen zweiten Halbzeit noch einige weitere Tore. „Leider haben wir nach dem 4:0 einen Gang zurückgeschaltet“, meinte Ciernioch. „Die Jungs waren vor dem Tor wieder etwas schluderig!“ Den überzeugenden Sieg wollte er überdies dann doch nicht ganz so hoch hängen. „Wir sind uns bewusst, dass Weddinghofen personell sehr angeschlagen war.“
Nichtsdestotrotz zog der TWW-Trainer natürlich ein positives Fazit nach fünfzehn absolvierten Partien. „Platz drei nach der Hinrundenserie, Hut ab! Das ist ganz stark von den Jungs, vor allem nach dem Stotterstart zu Beginn der Meisterschaft!“ Ciernioch habe gewusst, dass die Mannschaft schon seit langer Zeit eine echte Einheit sei, aber: „Was in den letzten acht Wochen passiert ist, das ist schon ist absoluter Wahnsinn. Wir sind so eng zusammengerückt wie noch nie, stehen auf dem Platz für die Truppe ein!“ Zudem sei die Trainingsbeteiligung ebenso überragend wie der Zusammenhalt außerhalb des Platzes. „Zwischenmenschlich sind wir eine echte grün-weiße Herde“, sagt Ciernioch stolz, der die Bilanz als das Ergebnis der harten Arbeit der letzten Jahre sieht und sich nun zusammen mit seinem Team auf das Lichterfest und den Jahresabschluss gegen Billmerich im Dezember freut.
Westfalia Wethmar II – Königsborner SV II 4:3 (3:2). Einen echten Zittersieg gegen das immer noch sieglose Tabellenschlusslicht feierte die Reserve des TWW. Dementsprechend war Spielertrainer Dustin Kampmann froh über weitere drei Punkte im Kampf gegen den Abstieg, allerdings machte er auch leichte Abstriche in der B-Note. „Das Spiel war heute zwar erfolgreich, dennoch kann ich mich angesichts der Gegentore nicht uneingeschränkt freuen.“
Der TuS legte stark los und führte durch Rogge und Böllhof nach 17 Minuten bereits verdient und scheinbar sicher mit 2:0. Danach erhielt der KSV allerdings unnätige Aufbauhilfe der Hausherren, die sich in Geberlaune präsentierten und zwei Tore herschenkten. „Wir können von Glück sagen, dass auch Königsborn vor der Pause nochmal gepatzt hat“, meinte Kampmann, denn der gegnerische Keeper trat bei einem Rückpass über den Ball, die Kugel kullerte zum 3:2 ins Netz.
Zudem machte „Hexer“ Dennis Brack im TuS-Kasten wohl das Spiel seines Lebens: Noch in Hälfte eins hielt er den ersten Elfmeter, nach der Pause parierte er dann sogar einen zweiten Strafstoß. „Wir müssen uns bei Dennis bedanken, das hat er großartig gemacht!“, verteilte Kampmann ein Sonderlob.
Nach der Pause wurde es teilweise hektisch, zwei Platzverweise hüben wie drüben waren die unnötige Folge. „Da haben wir dann erneut bewiesen, dass wir uns selbst am besten schaden“, konstatierte der Spielertrainer mit Galgenhumor. Letztlich war es Oskar Rogge, der mit einem Handelfmeter die Vorentscheidung zum 4:2 herbeiführte. „Wir freuen uns über den Sieg, können aber unter dem Strich ganz und gar nicht zufrieden sein!“