TuS verliert das Duell “David gegen Goliath”
Westfalia Wethmar – Holzwickeder SC II 2:5 (1:0). Irgendwie erinnerte es an „David gegen Goliath“: Die 1. Mannschaft des TuS Westfalia Wethmar hielt gegen die vermeintliche Bezirksliga-Reserve des Holzwickeder SC eine Halbzeit lang hervorragend mit, am Ende jedoch hatten die Gäste den längeren Atem.
Wieder einmal, denn schon in der jüngsten Vergangenheit – 6:0 gegen den TSC Kamen und 9:1 gegen ETuS Schwerte – schoss sich der HSC einen deutlichen Sieg heraus. „Schuld“ daran hatte die zahlreiche Verstärkung aus der Oberliga-Ersten, deren Spiel nach dem winterlichen Einbruch erneut abgesagt werden musste: Insgesamt neun (!) höherklassige Akteure liefen letztlich am Cappenberger See auf und hievten ihren Club damit weiter in Richtung Tabellenmittelfeld.
„Es ist einfach ärgerlich, dass unsere Serie auf diese Weise kaputt geht“, sagte Trainer Steven Koch. „Ich bin sicher, dass wir gegen das „normale“ Team den vierten Dreier am Stück geholt hätten.“ Trotz der personell ungleichen Vorzeichen überraschten die Hausherren mit einer forschen Anfangsphase, in der Nico Sonnen nach 13 Minuten mit einem feinen Lupfer die Führung besorgte.
Auch danach fanden die Gäste nicht ins Spiel, ließen sich über weite Strecken den Schneid abkaufen und mussten froh sein, dass sie „nur“ mit einem 0:1 in die Pause gingen, denn Sonnen, Jäger und Wehner ließen beste Gelegenheiten aus. „Ein 4:0 nach 45 Minuten hätte dem Spielverlauf voll und ganz entsprochen“, empfand Koch ebenso wie viele der begeisterten Zuschauer.
Die mangelnde Chancenverwertung sollte sich rächen, denn quasi direkt nach Wiederanpfiff machte der „Oberligist“ ernst und glich aus. Die spielerische und im Verlauf auch die konditionelle Überlegenheit wurde von nun an immer auffälliger, sodass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis Holzwickede entscheidend zuschlug. Und tatsächlich schraubte der nun haushoch überlegene Gegner ab der 70. Minute binnen einer Viertelstunde das Ergebnis auf 5:1, Maurice Adamsky erzielte mit dem Schlusspfiff den Ehrentreffer.
Koch erkannte die Leistung des Gegners voll und ganz an, ärgerte sich jedoch nicht nur über die fehlende Entschlossenheit beim Abschluss. „Wir waren letztlich auch zu brav und zu ruhig auf dem Platz“, sagte der TuS-Coach. „Wenn Führungsspieler wie Fischer, Pöhlker oder Quiering nicht dabei sind, müssen wir trotzdem mehr Präsenz zeigen, sowohl von der Körperlichkeit als auch von der Lautstärke her.“
Tore: 1:0 (13.) Sonnen, 1:1 (47.), 1:2 (70.), 1:3 (73.), 1:4 (76.), 1:5 (86.), 2:5 (90.) Adamsky.
Westfalia Wethmar U23 – SVW Frömern 0:3 (0:2). Nach Abpfiff des Spiels gegen den SV Frömern rauschte Coach Dominik Ciernioch schnell in Richtung Kabinen ab. Erneut musste er eine schwache Leistung seiner Elf verfolgen, an deren Ende ein 0:3 aus Sicht der Grün-Weißen stand.
Trotz der zahlreichen Ausfälle aus dem Cappenberg-Spiel schickte Ciernioch eine schlagkräftige Elf auf das Feld. Unterstützung bekam man zudem aus der A-Jugend mit Tom Beling und Jan Richter, die beide im Verlaufe des Spiels auch ihr Debüt für die U23 feierten. Aber auch in diesem Spiel musste die Westfalia wieder einige Ausfälle verkraften. So musste Niklas Pella bereits nach 29 Minuten das Feld verlassen, während Benedikt Lehn zur Pause in der Kabine blieb.
In den ersten Minuten erlebten die Zuschauer am Cappenberger See ein von beiden Seiten intensiv geführtes Spiel. Große Torchancen waren allerdings auf beiden Seiten Mangelware. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit übernahm Frömern ein bisschen mehr das Kommando, konnten trotz der leichten Überlegenheit kaum Torgefahr entwickeln. Aber dann sollte ein Doppelschlag der Gäste für einen Schlag in die Magengrube beim Wethmarer Talentschuppen sorgen. In der 30. und 35. Minute war man jeweils nicht komplett auf der Höhe, sodass zuerst Homann und dann Bartling für die komfortable Gäste-Führung zur Halbzeit sorgten.
In der zweiten Halbzeit wurde das Spielgeschehen noch intensiver und auch nickeliger. So verteilte der Schiedsrichter in den zweiten 45 Minuten ganze sechs gelbe Karten und zückte auch ein Mal den roten Karton, der auf Seiten der Grün-Weißen für blankes Entsetzen sorgte. In der Schlussphase stieg Marcel Ciernioch nach einem Eckball zum Kopfball hoch und stieß dabei mit dem Schlussmann der Gäste zusammen, der zu Boden ging. Das sorgte dann für ein paar Unstimmigkeiten zwischen den Teams. Am Ende zeigte der Schiedsrichter Ciernioch dann „Rot“ für sein Vergehen am Torwart.
Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel allerdings schon gelaufen. Denn nach gut 70 Minuten klingelte es ein drittes Mal im Gehäuse der U23. Eine Flanke segelte in die Wethmarer Box, wo Döring dann mutterseelenallein zum Kopfball kam und Maschinski im Gehäuse der Westfalia nicht den Hauch einer Chance ließ. „Das war erneut eine schwache Leistung von uns. Es war überhaupt nichts los mit uns“, war Ciernioch nach Spielschluss erneut bedient über die Leistung seiner Mannschaft.
Das Spiel am kommenden Sonntag dürfte dann auch kein Zuckerschlecken werden. Auf dem Papier geht es zwar „nur“ gegen den Dreizehnten der Tabelle, SV BR Billmerich, die sieben Punkte weniger als unsere U23 gesammelt haben. Allerdings findet das Spiel auf dem Billmericher „Rumpelrasen“ statt, der bei Ciernioch keine Begeisterungsstürme auslöst: „Das wird aber keine Ausrede sein. Wir wollen trotzdem gewinnen und unsere Negativserie beenden.“
Tore: 0:1 (31.), 0:2 (36.), 0:3 (71.).
Rot: Ciernioch (85.).