Derbysieg verpasst
Westfalia Wethmar – Lüner SV II 2:2 (1:1). Unter ziemlich veränderten Voraussetzungen fand am Sonntag das Spiel der 1. Mannschaft gegen die Zweitvertretung des Lüner SV statt. Denn ein plötzlicher starker Wintereinbruch in den Höhenlagen der Kampfbahn Schwansbell sorgte für eine seltsame Unbespielbarkeit der dortigen Plätze und damit der Absage der Westfalenliga-Partie gegen den 1. FC Gievenbeck. So standen am Sonntag gleich fünf Spieler aus der LSV-Ersten in der Startelf der Zweitvertretung. „Die Absage der Westfalenliga-Partie ist schon unter etwas merkwürdigen Umständen zustande gekommen. So ist es ein ganz anderes Spiel“, konstatierte TuS-Trainer Steven Koch.
Zu Beginn des Spiels tasteten sich beide Mannschaften erst einmal ab. Nach der anfänglichen Schnupperphase sollten sich die Grün-Weißen die erste Torchance erspielen, Nico Sonnen scheiterte allerdings an LSV-Schlussmann Cakir. Auf der anderen Seite spielte LSV-Akteur Mattes einen starken Ball in den Rücken der Wethmarer Viererkette. Den ersten Ball konnte TuS-Keeper Marceau Adamsky, der erneut Stammkeeper Florian Fischer ersetzte, noch stark parieren. Der Ball sprang allerdings zu Frenzel zurück, der in der Folge am TuS-Schlussmann vorbeizog. Der junge Schlussmann wusste sich nicht anders zu helfen, als seinen Kontrahenten durch ein beherztes Halten zu Fall zu bringen.
Der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt und Adamsky den roten Karton. Dann sollte es kurios werden: Nachdem sich einige Grün-Weiße beim Schiedsrichter beschwerten, revidierte dieser sein Urteil, indem er den Platzverweis zurücknahm und stattdessen die gelbe Karte zeigte. Mit dieser Entscheidung hatten die Hausherren großes Glück, denn so sieht das Regelwerk für Adamskys Vergehen einen Feldverweis vor. Wethmars Linienchef sah darin trotzdem die richtige Entscheidung: „Hätte Marceau ihn außerhalb des Strafraums gefoult, wäre der Platzverweis richtig gewesen. So ist es Gelb und Elfmeter.“
Als sich die Aufregung gelegt hatte, ging es an den fälligen Elfmeter, den Masic zur Führung für den LSV verwandeln konnte (14.). Im Anschluss entwickelte sich ein intensives Spiel, in dem beide Teams mit ziemlich offenem Visier agierten und sich immer wieder in Richtung des gegnerischen Strafraums kombinieren konnte. Beide Abwehrreihen standen aber zumeist so gut, dass der letzte Pass in die Box ausblieb. Eine Viertelstunde nach dem Führungstreffer der Gäste kam TuS-Flügelspieler Niklas Wehner an die Kugel. Er trieb den Ball an der rechten Seite und spielte eine scharfe, flache Hereingabe auf den zweiten Pfosten. Dort stand bereits Sonnen, der sich nicht zwei Mal bitten ließ und den Ball zum Ausgleich einschob (30.). Der Ausgleichstreffer stellte gleichzeitig auch den Halbzeitstand dar.
Nach dem Seitenwechsel bot sich den anwesenden Zuschauern erst einmal ein identisches Geschehen. Keine Mannschaft konnte sich große Tormöglichkeiten erspielen. Dann war es aber an den Grün-Weißen, sich Feldvorteile zu erspielen. Nachdem einige Möglichkeiten nicht genutzt wurden, musste eine starke Einzelaktion von Goalgetter Sonnen herhalten. Nachdem er drei Gegenspieler stehen ließ, folgte aus knapp zwanzig Metern ein trockener Abschluss ins linke untere Toreck, der Cakir keine Abwehrmöglichkeit bot (60.). Mit dem Treffer hatte die Westfalia das Spiel gedreht und so war die Freude dann auch groß. Die sollte aber nicht lange währen. Denn fast im direkten Gegenzug verloren die Hausherren im Spielaufbau den Ball an Frenzel, der dann frei auf Adamsky zulief und dem Wethmarer Schlussmann im direkten Duell keine Chance ließ und zum 2:2 ausglich (61.).
Die Partie wurde nun noch intensiver und auch etwas ruppiger. Die Rot-Weißen hatten nun Oberwasser und spielten sich in der Folge immer wieder gefährlich in den Strafraum des TuS. Gemeinsam konnten die Möglichkeiten allesamt verteidigt werden. Aber auch Wethmar versuchte, noch einige Aktionen nach vorne zu setzen. Dabei sollte sich noch eine richtig hochkarätige Möglichkeit bieten. Nach einem Eckball kam ein TuS-Akteur im Rückraum an den Ball und ließ eine Fackel in Richtung LSV-Gehäuse los. Zu seinem Pech stand ein LSV-Verteidiger genau in der Flugbahn des Balles, der diesen so abfälschte, dass das Spielgerät knapp über das Tor ging.
Neunzig umkämpfte Minuten sollten also mit einem Unentschieden enden. Coach Koch war mit dem Ergebnis nicht komplett zufrieden und haderte im Anschluss mit der Chancenverwertung: „Wir hatten uns eigentlich etwas anderes vorgenommen. Hätten wir unsere Chancen etwas besser genutzt, wäre vielleicht mehr drin gewesen.“
Tore: 0:1 (13./Foulelfmeter) Masic, 1:1 (30.) Sonnen, 2:1 (60.) Sonnen, 2:2 (62.) Frenzel.
Westfalia Wethmar U23 – SV Bausenhagen 0:1 (0:0). Eine Hinrunde mit vielen Aufs und Abs hat für die U23 des TuS Westfalia Wethmar gegen den SV Bausenhagen ein unglückliches Ende gefunden. Gegen den direkten Tabellennachbarn sollte ein einziger Gegentreffer eine 0:1-Niederlage bedeuten.
Den anwesenden Zuschauern bot sich im ersten Spielabschnitt ziemlich magere Kost. Zwar konnten sie den einen oder anderen Abschluss der Grün-Weißen begutachten, etwas richtig Zwingendes war auf Wethmarer Seite allerdings nicht dabei. Dabei machte dem Wethmarer Talentschuppen die Tatsache zu schaffen, dass der Gast in einem 5-4-1-System sehr defensiv agierte und kaum mal eine Lücke bot. „Da muss ich Bausenhagen loben, sie haben gegen den Ball sehr gut agiert. Da war es für uns extrem schwierig“, sagte Linienchef Dominik Ciernioch.
Die dickeren Möglichkeiten bekamen die Zuschauer von den Bausenhagenern zu sehen. Die größte machte aber Schlussmann Niklas Dvorak zunichte, der bei einem SVB-Kopfball sein ganzes Können abrufen musste. Unmut machte sich auf Seiten der Westfalia breit, als Jonas Allefeld nach einem tollen Steckpass vom SVB-Schlussmann Julius umgemäht wurde. In die Aktion hinein entschied der Schiedsrichter aber auf Abseits und verzichtete auf eine – trotzdem mögliche – Verwarnung für Julius.
In der zweiten Halbzeit wurde das Geschehen dann besser und auch intensiver. Die Grün-Weißen waren das spielbestimmende Team und erarbeiteten sich einige gute Tormöglichkeiten. Allerdings verfolgte die Jungs vom Cappenberger See erneut die mangelnde Effizienz, sodass die alte Fußballweisheit mal wieder Gültigkeit hatte: „Machst du die Dinger vorne nicht, dann bekommst du sie hinten.“ Im Übergangsspiel erlaubte sich die Ciernioch-Elf einen haarsträubenden Ballverlust. Neithart schaltete gut um und brachte den Ball in die Box. Das Spielgerät gelangte an zwei TuS-Spielern vorbei zu Andree, der Dvorak im direkten Duell überwinden konnte (67.). „Anstatt den Torwart anzuspielen, wählt unser Innenverteidiger die falsche Lösung. Das hat Bausenhagen dann aber auch gut gemacht“, ärgerte sich Ciernioch.
Aufgeben kam für die Hausherren aber nicht in Frage. So hauten sie dann noch mal alles rein, um noch den Ausgleich erzielen zu können. Das Spiel wurde nun aber auch ruppiger und dadurch auch zerfahrener, denn so gab es nun viele kleinere und auch ein paar härtere Fouls. Der eingewechselte Tom Stüwe leistete sich gleich zwei davon und bekam vom Schiedsrichter deshalb die Ampelkarte gezeigt. Er fehlt seiner Mannschaft damit im ersten Rückrundenspiel.
Eine letzte Möglichkeit auf den Ausgleich sollte es dann noch in der Nachspielzeit geben. Bei einem Eckstoß fanden sich alle Männer in der Bausenhagener Box ein. Der gut getretene Ball ging allerdings haarscharf an zwei Wethmarer Jungs vorbei, bevor der SVB-Schlussmann den Ball dann aus der Gefahrenzone boxte und der Schiedsrichter das Spiel beendete.
So geht der Talentschuppen der Westfalia auf Tabellenplatz acht liegend in die Winterpause. „Leider sollte es heute mal wieder nicht sein und so müssen wir das Spiel ganz schnell abhaken. Nun gehen wir in die Winterpause und wollen unsere Akkus aufladen. Unsere Verletzten kommen dann auch wieder. Wir starten am 4. Januar in die Wintervorbereitung und wollen die Rückrunde dann besser bestreiten als die Hinrunde“, äußerte sich Ciernioch abschließend.
Tore: 0:1 (64.).
Westfalia Wethmar III – SG Massen III 3:5 (3:3).
Tore: 1:0 (3.) Wagner, 2:0 (15.) Czarnietzki, 3:0 (25.) Czarnietzki, 3:1 (30.), 3:2 (36.), 3:3 (39.), 3:4 (58.), 3:5 (77.).