In der abgelaufenen Woche tagten die beiden Fußball-Fachschaften des Stadtsportverbands Lünen – und die beiden Meetings hatten es in sich, denn die Tagesordnung und vor allem letztlich die Beschlüsse bargen jede Menge Zündstoff in sich.

Den Anfang machten die Vertreter der Junioren, die sich am Montagabend beim BV Lünen im Clubhaus trafen. Nach den ziemlich verkorksten Stadtmeisterschaften auf dem Feld, die der TuS anlässlich seines 75-jährigen Jubiläums ausrichtete, hatten die Verantwortlichen eine schonungslose Aufarbeitung der Titelkämpfe angekündigt. Zu groß waren Frust und Ärger aller Funktionsträger und auch der beteiligten Vereine, nachdem viele Mannschaften aus diversen, meist unnachvollziehbaren Gründen kurzfristig zurückgezogen hatten, auf diese Weise Spiele ausfallen und den Veranstalter im Regen stehen ließen.

„Das war mehr als ärgerlich“, erinnerte sich Jugendleiter Sascha Dupke im Plenum und umriss die Problematik des vergangenen Sommerturniers. „Es ist in heutiger Zeit sowieso nicht einfach, einen ausreichenden Helferstab zu gewinnen, um solch eine Mammutveranstaltung an mehreren Tagen durchzuführen.“ Auch die finanziellen Einbußen und übrig gebliebene Lebensmittel an den Verpflegungsständen seien der Westfalia übel aufgestoßen.

Die übrigen Vereinsvertreter hatten selbstverständlich Verständnis und bliesen ins selbe Horn, sodass letztlich die Abstimmung über die Fortsetzung der Junioren-Stadtmeisterschaften auf der Agenda stand. Immerhin sei der Trend der letzten Jahre in Bezug auf das generelle Interesse, aber auch auf die rückläufigen Meldezahlen deutlich negativ, wie Fachwart Detlev Eppmann zusätzlich monierte. Letztlich fiel die Entscheidung einstimmig: Die Titelkämpfe werden in Zukunft nicht mehr ausgetragen.

Doch damit nicht genug: Sowohl Eppmann als auch Charly Hesener werden ihre Ämter im Vorstand des SSV mit Ende der Stadtmeisterschaften in der Halle niederlegen. „Dies hat auch persönliche Gründe, die wir heute nicht weiter erläutern wollen“, sagte Eppmann, der allerdings vor einigen Wochen zumindest einen neuen Kassierer gewinnen konnte: Hüseyin Tekin wird in Zukunft diese Aufgabe wahrnehmen und  sich gezwungenermaßen gleichzeitig bemühen, neue Mitstreiter für die Spitze der Fachschaft zu gewinnen, wobei sich das scheidende Duo aktiv an der Suche nach potenziellen Nachfolgern beteiligen wird.

Der Dienstagabend brachte den nächsten Paukenschlag: Auf der Sitzung der Senioren-Abteilung überbrachte der TuS Westfalia als geplanter Ausrichter des Budenzaubers dem Vorstand die Nachricht, dass die Veranstaltung unter seiner Regie auf keinen Fall in der neuen Halle an der Dammwiese stattfinden werde. „Die Mängel sind einfach zu gravierend, die vorhandenen Strukturen nicht ausreichend“, urteilt TuS-Vorsitzender Stephan Polplatz über die Umstände, die eine effiziente und lukrative Durchführung unmöglich machen.

Auch der Vorstand konnte die Argumentation nachvollziehen, sodass es nun nur eine einzige Alternative gibt. „Wir sind bereit, das Turnier mit einem ökonomischen Zeitplan in der Rundsporthalle stattfinden zu lassen“, zeigt Polplatz auf. Diesbezüglich würden durch die Verantwortlichen nun Gespräche mit der Stadt Lünen anberaumt, um die verfügbaren Möglichkeiten auszuloten, die Rahmenbedingungen abzustecken und mit den Handballern des Lüner SV Kontakt aufzunehmen. “Eine Entscheidung soll bis Ende September fallen!”, blickt Polplatz voraus.