Der Fluch ist beendet
FC Overberge – Westfalia Wethmar 0:3 (0:1). Trainer Dominik Ciernioch war sowohl erleichtert als auch begeistert, denn nach acht end- und punktlosen Jahren hatte seine Mannschaft seinen persönlichen Overberger Auswärts-Fluch beendet.
„Endlich!“, sagte der Coach. „Ich ziehe den Hut vor den Jungs, das war eine geschlossene Mannschaftsleistung.“ Damit bescherten die Grün-Weißen ihrem Übungsleiter nicht nur drei Punkte, sondern rückten in der Tabellen bis auf drei Zähler an die Spitze heran. Dies sieht Ciernioch als logische Konsequenz der letzten Wochen und Monate. „Wir wachsen immer mehr zusammen, jeder steht für jeden ein“, erklärt der Coach, der wie seine Kicker oft von der „zweiten Familie“ spricht.
Der verschworene Haufen gab von Beginn an Vollgas und verzeichnete in der ersten Halbzeit eine totale Überlegenheit. Allefeld und Koert ließen schon gute Möglichkeiten zur Führung liegen, ehe eine überragende Kombination über Neuhäuser, Osterholz und Koert durch Allefelds Gewaltschuss in den Knick das 0:1 bedeutete. Nach einer weiteren guten Chance kam der Gastgeber etwas auf, konnte seine beste Phase allerdings nicht krönen.
Der zweite Abschnitt begann wild auf beiden Seiten, erst nach einer knappen Stunde kamen Ordnung und Struktur zurück: Der TuS agierte nun wieder sicherer am Ball, unterließ die zuvor unnötig langen Bälle und tauchte regelmäßig gefährlich vor dem FCO-Tor auf. Nach einer scharfen Neutzner-Flanke stolperte der Gastgeber die Kugel schließlich selbst zum 0:2 ins Netz.
Im Anschluss hatte die Westfalia wirklich alles fest im Griff – und Jan Richter hatte zu guter Letzt noch seinen persönlichen Gala-Auftritt: Zunächst eroberte er im Mittelfeld den Ball, setzte dann zwei Mal erfolgreich nach und einen unhaltbaren Strahl in die Maschen zum Endstand. „Jan ist zurzeit in toller Form, da hat er sich eindrucksvoll belohnt!“, freute sich Ciernioch, der aber noch einmal die gesamte Kollektivleistung in den Vordergrund rückte „Das waren heute drei wichtige Zähler! Jetzt geht es im Endspurt zuhause gegen Weddinghofen und Billmerich zuhause! Da wollen wir gemeinsam noch einmal alles raushauen und uns über die Winterpause ganz oben festsetzen.“
FC TuRa Bergkamen II – Westfalia Wethmar II 0:0. Auch wenn die Reserve den nächsten wertvollen Punkt einheimste, zeigte Spielertrainer Dustin Kampmann sich nicht komplett zufrieden. „Es ist ein bisschen ärgerlich!“, erklärte der Coach und begründete sein Fazit. „Wir waren nach einem Platzverweis 55 Minuten in Überzahl. Leider hat es nicht zum goldenen Treffer gereicht!“
Dennoch bescheinigte er seinen Mannen eine mehr als ordentliche Gesamtleistung, „Die Jungs haben auch heute wieder gut gespielt: Sie waren erneut selbstbewusst mit dem Ball, dabei allerdings nicht immer geduldig genug!“ In den entscheidenden Momenten, beispielsweise nach dem Überspielen der ersten Kette des Gegners, habe der TuS vielfach zu hektisch seine Angriffe abgeschlossen. „Wir wollten zu viel, anstatt die Überzahl auszuspielen“, meinte Kampmann.
Ein Erfolgserlebnis hätte den Gästen vermutlich gut getan, um Ruhe und Ordnung in die eigenen Reihen zu bringen. „Am Ende wurde die Zeit immer knapper und wir wurden dann leider noch ungestümer und noch überhasteter“, meinte der Coach weiter. Am Ende wäre der Schuss sogar fast noch nach hinten losgegangen, denn TuRa kam zu einigen Konterchancen, die der kurzfristig eingesprungene dritte Keeper Dennis Brack überragend entschärfen konnte. Auch die letzten Wethmarer Gelegenheiten blieben letztlich ohne Erfolg.
Dennoch nimmt die Westfalia diesen einen Punkt gerne mit und bleibt somit im vierten Spiel in Serie ungeschlagen – am nächsten Sonntag soll gegen Königsborn der nächste Dreier eingefahren werden.